Pressemitteilung vom 03.11.2008

Symbolische Vermessung des Rathauses und der Domicil GmbH


Am Montag, dem 3. November fand in Erfurt eine Vermessung des Rathauses durch Unterstützer_innen der Besetzung des ehemaligen Topf & Söhne-Geländes statt. Parallel dazu vermaß in Mühlhausen eine weitere Gruppe die Gebäude der Domicil Hausbau GmbH & Co. KG und verteilte Flugblätter. Hierbei wurde den Aktionist_innen der Zutritt zum Büro des Geschäftsführers verweigert und sie wurden des Geländes verwiesen.

Hintergrund der Aktion ist der drohende Abriss des seit über sieben Jahren besetzten Hauses durch die oben genannte Firma. Laut Aussage des Firmenbesitzers Herr Golla sind genaue Größenangaben des besetzten Teils des Geländes eine Voraussetzung für den Abriss des Geländes. So unternahm er im August den Versuch, das Gelände vermessen zu lassen. Eine Sprecherin des besetzten Hauses dazu: "Um deutlich zu machen, wie unangenehm eine Vermessung der 'eigenen vier Wände' sein kann, fanden diese symbolischen Aktionen statt."

An die Aktion in Erfurt schloss sich eine unkonstruktive Diskussion mit dem Oberbürgermeister Bausewein, seiner Stellvertreterin Tamara Thierbach und den Unterstützer_innen vor dem Rathaus an. Das besetzte Haus ist ein sozial-politisch-kulturelles Zentrum in Erfurt. Im Jahr 2007 wurde das besetzte Gelände von der Domicil Hausbau GmbH Mühlhausen gekauft. Der Firmenbesitzer plant seit kurzem den Abriss des gesamten Areals, mit Ausnahme des ehemaligen Verwaltungsgebäudes auf nicht besetztem Gelände, welches zu einem Geschichtsort ausgebaut werden soll. Weiterhin sollen Wohnungen und ein Einkaufsmarkt entstehen. In Erfurt fanden in den letzten Wochen vielfältige öffentliche Aktionen statt, um auf den drohenden Abriss des besetzten Hauses aufmerksam zu machen. Für den 22. November ist eine Demonstration durch die Landeshauptstadt geplant. "Wir werden auch weiterhin versuchen, mit einfallsreichen Aktionen Öffentlichkeit für die Bedrohung unseres Projekts herzustellen und uns nicht unterkriegen lassen.", so eine Sprecherin.

die BesetzerInnen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes